Butansäure, auch Buttersäure genannt, ist eine kurzkettige Fettsäure. Sie kommt in kleinen Mengen in Butter und Käse vor und entsteht vor allem im Darm, wenn Ballaststoffe von Darmbakterien abgebaut werden. Butansäure liefert Energie für die Darmschleimhaut und kann Entzündungen dämpfen. Typisch ist ihr strenger Geruch, ähnlich ranziger Butter.
Was ist Butansäure?
Butansäure (auch: Buttersäure, engl. Butyric acid) ist eine kurzkettige Fettsäure (SCFA) mit vier Kohlenstoffatomen (Summenformel C4H8O2). Reine Butansäure ist eine farblose, stechend riechende Flüssigkeit mit einem Säuregrad (pKa) von etwa 4,8. In Lebensmitteln liegt sie überwiegend gebunden in Triglyceriden (z. B. als Tributyrin) vor und wird erst bei Verdauung oder Verderb freigesetzt.
Vorkommen in Lebensmitteln
Wichtige natürliche Quellen sind Butter, Butterschmalz und gereifte Käsesorten. Butter liefert pro 100 g etwa 3,25 g Butansäure; Butterschmalz liegt in ähnlicher Größenordnung (Daten zu Butterschmalz). In der Forschungsliteratur werden für Butter rund ~4 % Buttersäure an den gesamten Fettsäuren beschrieben.
Entstehung im Darm
Der Körper bildet Butansäure vor allem durch bakterielle Fermentation von Ballaststoffen (z. B. aus Vollkorn, Hülsenfrüchten, Gemüse) im Dickdarm. Gemeinsam mit Essigsäure und Propionsäure zählt sie zu den drei dominierenden SCFAs im Kolon.
Funktionen im Körper
Butansäure ist die primäre Energiequelle für Dickdarmzellen (Kolonozyten) und unterstützt eine intakte Darmbarriere. Studien berichten über entzündungshemmende, immunmodulierende und potenziell antikanzerogene Wirkungen. Mechanistisch wirkt Butansäure u. a. über die Hemmung von Histon-Deacetylasen (HDAC) und als Signalmolekül an G-Protein-gekoppelten Rezeptoren im Darm.
Gesundheitliche Einordnung
Eine ballaststoffreiche Ernährung fördert die körpereigene Bildung von Butansäure und steht mit günstigen Effekten auf Darmgesundheit, Stoffwechsel und Entzündung im Zusammenhang. Nahrungsergänzungen mit Butyrat (z. B. als Natrium-/Calcium-Butyrat oder Tributyrin) werden untersucht; die Evidenz wächst, ist aber je nach Anwendungsgebiet unterschiedlich stark. Für die Allgemeinbevölkerung ist eine Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen die empfehlenswerte Basis.
Sicherheit und Verträglichkeit
In üblichen Lebensmittelmengen gilt Butansäure als unbedenklich. Reine Buttersäure riecht penetrant, kann ätzend wirken und ist in dieser Form kein Lebensmittel. Für die Verwendung als aromagebender Stoff in Lebens- und Futtermitteln existieren EU-Regelungen und Sicherheitsbewertungen; grundlegend werden Aromen nur zugelassen, wenn ihre Verwendung als sicher gilt.
Praktische Tipps
Wer die endogene Butansäurebildung fördern möchte, setzt auf täglich 25–38 g Ballaststoffe (je nach Alter und Geschlecht), viel Gemüse, Obst, Vollkorn, Nüsse und Hülsenfrüchte. Fermentierte Lebensmittel können die Darmflora zusätzlich positiv beeinflussen. Milchfettquellen wie Butter und gereifter Käse tragen geringe, aber messbare Mengen an dietärer Butansäure bei.